Über mich

Wer ist Heinz Wraneschitz, und was bietet das Redaktionsbüro bildtext.de?

Energie! Die Vorgeschichte.

"Energie!" Scotty, der Bordingenieur des Raumschiffs Enterprise verwendete dieses Wort mindestens zwei Mal pro Folge. Und in gewisser Weise ist Energie auch meine Berufung.

Zwischen 1978 und 1982 studierte ich an der heutigen "Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm" Elektrische Energietechnik und schloss die Ausbildung als Dipl.-Ing. (FH) ab. Bereits im Studium habe ich erfahren, was es mit Solarenergie auf sich hat. Das gut ausgestattete Solarlabor am "Ohm" war ein Novum damals.


Meine "Ingenieurs-Lehrzeit" verbrachte ich bei der Nürnberger Niederlassung eines großen Ingenieurbüros aus Nordrhein-Westfalen. Hier arbeitete ich bei der Projektierung eines Wasserkraftwerks mit - schon damals also Ökoenergie. Danach lernte ich bei einem Kernkraft-Forschungsprojekt, wie der Reaktor eines Atommeiler funktioniert. Und was bei einem Atomunfall - auch als GAU bekannt - abläuft, aber besser nicht passieren sollte. Doch als der Schnelle Brüter Kalkar (z.B. von der Rockband Gebrüder Engel in "Schneller Brüter - Schneller Töter" verarbeitet) ins Zentrum meiner täglichen Arbeit rückte, war für mich das Ende erreicht.

Ich wechselte den Job - und zwar radikal. Statt im Bürostuhl verbrachte ich nun viele Stunden meiner Arbeitszeit im Autositz. "Fachakquisiteur für Leistungselektronik" - in dieser Funktion beschäftigte ich mich mit dem Vertrieb von Leistungselektronik, und zwar sowohl einzelner Komponenten als auch kompletter Systeme. Zum Glück für mich entschied mein damaliger Arbeitgeber, "Terrestrik" ins Vertriebsprogramm aufzunehmen: Solarmodule waren bisher dafür da, Strom für Satelliten im Weltraum zu erzeugen. Nun also war die Erde als Solarstrom-Zielgebiet ausersehen. Und ich musste versuchen, Anwendungen zu finden und Kunden dafür zu gewinnen. Nicht leicht in einer Zeit, als Photovoltaik selbst in Energie-Fachkreisen noch ein Fremdwort war.

Dennoch: Es gelang mir, in Nordbayern Solarstrom an die Kunden zu bringen. Ein paar Pioniere von damals sind auch heute noch in der Solaranbieterbranche aktiv. Doch mir bot sich 1990 die Chance, solid mit aufzubauen, das erste und lange Zeit einzige von Herstellerinteressen unabhängige Solarberatungszentrum Deutschlands. Bis 2001 durfte ich dort als Zentrumsleiter arbeiten. Dann war für mich die Zeit reif, wieder einmal etwas Neues zu beginnen.

Projektentwicklung für Regenerative Energiesysteme war jetzt überall in Deutschland angesagt. Auch bei mir: Ich startete bei einem Energieversorger damit, machte später bei einem Energie-Beratungsunternehmen aus Holland weiter. Denn kurz vorher, um die Jahrtausendwende, hatte eine Energierevolution stattgefunden: Die Bundes-Koalition aus Sozialdemokraten und Bündnis-Grünen hatte das Erneuerbare Energien-Gesetz EEG durchgesetzt.

"Aber was hat das alles mit Journalismus zu tun?" fragen Sie sich jetzt. Und zwar zu recht.

Energie²! Der Journalismus in Bildern und Texten.

Wir schreiben das Jahr 1992. Überall herrscht solare Aufbruchstimmung. Sogar in den tagesaktuellen Medien wird inzwischen über Sonnenwärme und Sonnenstrom berichtet. Und oft werden beide Techniken munter durchmischt. Über einen Artikel in den Nürnberger Nachrichten war ich so erbost, dass ich den zuständigen Redakteur anrief, um meinem Ärger Luft zu machen. Dessen Reaktion: "Dann schreiben Sie`s doch selbst!" Was ich wütend tat, den ausgedruckten Text auf`s Fax schmiss (damals gab es noch keine E-Mails) und an die Redaktion verschickte. Die telefonische Reaktion des Journalisten Herbert Fuehr zehn Minuten später: "Wo haben Sie das gelernt?" Dieser Anruf war tatsächlich meine journalistische Erweckung. Der ließ ich im Laufe der Zeit viele Seminare und Weiterbildungen folgen, um auch das theoretische Wissen für Texte zu bekommen. Und in den Nürnberger Nachrichten war von mir einiges zu lesen über Bioenergie, Solartechnik, Kleinwindkraft und und und. Doch weil im Lauf der Zeit die anfänglich belachte Regenerativenergietechnik zum echten Wirtschaftsfaktor aufstieg, weitete sich mein Arbeitsfeld nach und nach aus zu "Energie - Wirtschaft - Technik - Umwelt".

In meinem letzten Angestellten-Job hatte ich die Vier-Tage-Woche vereinbart - bei einem in Holland ansässigen Unternehmen kein Problem. Den freien Wochentag nutzte ich, um journalistisch zu arbeiten. Doch nebenberuflich war das nicht leicht: Nicht immer hatten Gesprächspartner genau an meinem freien Tag Zeit für mich. 2005 entschloss ich mich deshalb, den Sprung in den Vollzeit-Journalismus zu wagen. Der Start des Redaktionsbüros bildtext.de war eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereue.

Doch warum konnte ich von Beginn an die passenden Bilder zu meinen Textbeiträgen liefern? Das lag an "Foto Action", einer Reportagegruppe am Nürnberger Bildungszentrum. Von Werner Lutz, der sein Architekturstudium an der Kunsthochschule absolviert hatte, lernte ich ab 1982 vor allem Bildausschnitte und Perspektiven zu verbessern. Viele andere "Foto Action"-TeilnehmerInnen sind wie ich durch die Lutz`sche Fotoschule gegangen und arbeiten heute als Profi-Fotografen oder Fotoreporter. Doch es gibt bis heute einen kleinen Kreis hochprofessioneller Amateure und Amateurinnen, die in Werner Lutz` Sinne weitermachen.

Fotografiert und ausbelichtet wurde vor der Jahrtausendwende natürlich in Schwarzweiß, Format 18x24 cm², im eigenen Fotolabor. Bis heute steht ein Vergrößerer fest aufgebaut in meinem Kellerlabor.

Energie³ - mein Antrieb also.