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Löwen

Der afrikanische Löwe (Panthera leo)  Löwen sind nach dem Tiger die zweitgrößte Großkatze. Größe und Gewicht variieren von Region zu Region, im Krüger Nationalpark wurden Durchschnittsgewichte für erwachsene Tiere ab dem 4 Lebensjahr ermittelt: 181kg (…


Der afrikanische Löwe (Panthera leo) 

Löwen sind nach dem Tiger die zweitgrößte Großkatze. Größe und Gewicht variieren von Region zu Region, im Krüger Nationalpark wurden Durchschnittsgewichte für erwachsene Tiere ab dem 4 Lebensjahr ermittelt: 181kg (♂) und 146kg (♀). Einer der schwersten männlichen Löwen nahe Mount Kenya wog 272kg.

Bezüglich Aussehen und Verhalten weisen Löwen einige Besonderheiten auf: Morphologisch anders als andere Katzen haben sie am Ende ihres Schwanzes ein Haarbüschel. Außerdem tragen adulte Kater eine Mähne (mit Ausnahme der Region Tsavo, wo diese auch bei männlichen Tieren kaum ausgebildet wird), für deren Bedeutung es viele Erklärungsansätze gibt, welche bei verbessertem Schutz unter artinternen Kämpfen anfangen und bis zum Statussymbol in den Rudeln der geselligen Katzen reichen.

Das Leben und Jagen in Rudeln ist behavioristisch ungewöhnlich für Katzen. Löwenrudel setzen sich aus nicht dominanten, normalerweise miteinander verwandten Löwinnen sowie deren Jungen zusammen. Die Größe eines Rudels, gemessen an der Zahl erwachsener Weibchen reicht von 2 bis 20 Stück, im Durchschnitt liegt sie bei 4-6. Die Rudel sind bezüglich ihrer Mitglieder stabil, jedoch bilden die Löwinnen auch wiederholt kleinere Untergruppen oder verbringen Zeit alleine, kehren danach jedoch wieder zu den anderen Tieren ihres Rudels zurück.

Löwinnen eines Rudels werfen häufig synchron. Die Jungtiere sind beim Säugen dann nicht auf eine Löwin fixiert, sondern wählen frei eine milchgebende Löwin aus.

Während Löwinnen für die Jagd zuständig sind, erfüllen Löwenkater eine beschützende Funktion für das Rudel. Sie verbringen mit dem Rudel nur wenig Zeit. Nur bei knapp jeden 20sten Jagdversuch eines Rudels beteiligten sich die Kater. Bei der Jagd gibt es eine feste Rollenverteilung: die größeren, stärkeren Löwinnen übernehmen die Aufgabe des letztendlichen überraschenden Fangens einer Beute aus einer mittleren Position heraus, während die Löwinnen auf den Flügelpositionen die Beute zuvor jagen. Hierbei werden die Rollen bei der Jagd je nach Aufstellung klar verteilt, teils wird diskutiert, dass eine Position einer Löwin in einer Jagdformation auch von der bejagten Beutetierart abhängig ist.

Ein einzelner oder eine Gruppe von bis zu 7 Löwenmännchen übernimmt die Herrschaft über ein oder auch über mehrere Rudel, wobei Koalitionen sowohl in der Übernahme als auch im Verteidigen einer Herrschaft erfolgreicher sind. Solche Regentschaftsgemeinschaften sind in sich ebenfalls sehr sozial, gehen zusammen auf Futtersuche und jagen gemeinsam. Bei kleineren Gruppen sind diese oft nicht miteinander verwandt, mittlere Gruppen setzen sich teils gemischt aus verwandten und nichtverwandten Löwenkatern zusammen. Über 4 Kater stammen jedoch immer aus demselben Rudel.

Bei der Übernahme der Regentschaft von anderen Löwen kommt es allerdings zu aggressiven Kämpfen. Die noch nicht selbstständigen Jungen eines Löwenrudels zum Zeitpunkt der Übernahme werden dann normalerweise getötet und teils gefressen und selbstständigere Jungtiere vertrieben, sofern es sich nicht um bereits paarungsbereite Weibchen handelt.

Nach einer Übernahme sind Löwinnen für etwa 3 Monate in ihrem Verhalten zwar aufreizend aber unfruchtbar. Hierdurch entsteht eine instabile Übergangszeit, in welcher auch andere Löwenkater zu einer Übernahme gereizt werden. Erst nach Stabilisierung der Situation und sicherer Etablierung eines neuen Regenten kommt es zur Reproduktion.

Die Population ist komplex zu bestimmen. Es werden rund 30.000 Individuen geschätzt. Neben der Bedrohung durch Einschränkung des Lebensraums stellt die Trophäenjagd die bedeutendste Gefahr für die Existenz des Löwen dar. Die erlaubten "Abschussquoten" werden selbst vom - bezüglich Trophäenjagd tolerantem - WWF als zu hoch und darüber hinaus als zu schlecht kontrolliert eingestuft.

An Krankheitserregern macht die über die Rinder die Löwen erreichende Tuberkulose zu schaffen, ebenso der canine Staupevirus oder der feline Immundefizienz-Virus (FIV [beim Löwen FIVple], ähnlich dem HIV), welcher je nach Region eine Durchsäuchung bis zu beinahe 100% zeigt. Dabei scheint die Latenzzeit bis zum Ausbruch der Immundefizienz in der Wildnis jedoch lang genug zu sein, dass sie für die dortige Lebenserwartung - anders als für Tiere in Gefangenschaft - nur selten von Bedeutung ist.

IUCN: VU Vulnerable (gefährdet)

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